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Harteis, Thomann, Ofenloch, Linß, Winkelmann | The Discussion Page

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Maren Ofenloch
31.10.2019 16:54
Ich verstehe deine Aussage, dass wir im Grunde alle daran beteiligt sind, dass die Mieten wieder gestiegen sind bzw. dass die Investitionen in Immobilien, also die Aussicht auf “MEHR” Renditen, ein Selbstverschulden der daraus logischen Konsequenz der Wohnraummiserie ist. Aber liegt das nicht auch in der Natur des Menschen, das Verlangen bzw. Streben nach “MEHR”? Um sich nach dem Renteneintritt (nach 50 Jahren harter Arbeit) keine finanzielle Sorgen mehr machen zu müssen?   Ich sehe es eher ebenso wie du kritisch, dass im Immobiliensektor zu wenig geprüft bzw. überwacht wird und so die Chance auf Verschleierung gegeben ist (hier wird im übrigen ebenso das Streben, bzw. Ziel nach “MEHR” verfolgt). Meiner Meinung nach gibt es im Immobiliensektor einfach zu wenig Kontrolle, weshalb in dem Bereich so viel Schindluder betrieben werden kann.   Mit Zweckentfremdung, meinst du wohl solche Angebote wie Airbnb? Aber seien wir mal ehrlich wer möchte schon gern mehr als nur nötig für eine Unterkunft bezahlen. Wenn man die Wahl zwischen einem günstigen Airbnb oder einem teuren Hotelzimmer hat, dann würden doch gerade auch die Studenten unter uns, vermutlich eher auf das Airbnb zurückgreifen, da man sich das Wohnen in einem Hotel heutzutage nicht mehr leisten kann. Außerdem kann man so auch den Hotels ein wenig Druck aufbauen, Zimmer günstiger anzubieten. Aber selbstverständlich möchte guter Service auch bezahlt werden und wir brauchen uns auch in Zukunft nicht zu wundern, wenn es bald keine Hotels mehr gibt, da wir sie somit sicherlich auch in die Knie zwingen.   Im Grunde genommen ist der Mensch immer selbst Schuld, da uns entweder das Ziel nach “MEHR” oder eben das Streben nach “so günstig wie möglich” im Weg stehen werden.   Zu deinem Punkt Förderung des Wohnungsausbaus und dem kritschen gegenüber stehen von Enteignungen: Bestehen die besagten Fördergelder für den Wohnungsausbaus nicht auch aus Steuergeldern, wie das Geld das für die Enteigungen bereit gestellt werden soll? Was genau macht da bitte den Unterschied? Klar werden durch Enteignungen keine neuen Häuser in anderen Gegenden aufgezogen, aber geht es nicht auch darum, möglichen Wohnraum im Zentrum wieder freizugeben bzw, zu schaffen? Versteh mich nicht falsch, Enteignungen sind meiner Meinung nach auch keine Musterlösung. Ich würde diese Variante auch erst in Anspruch nehmen, wenn sich nach 7 Jahren nichts mehr am Haus verändert hat. Denn für mich sieht es nach außen so aus, als hätten die Eigentümer dann ohnehin kein Interesse mehr an der Immobilie. Sie würden schließlich nicht mal was dran verdienen (leerstehende Häuser/Wohnungen bringen auch keine Miete). Eigentlich haben die Eigentümer nur einen erheblichen Mehraufwand: Streu und Räumpflicht, Beheizung etc. Es wäre also niemanden dabei geholfen die Wohnung/Haus leer stehen zu lassen. Und wenn man dann noch anderen Menschen der Bevölkerung die Chance auf möglichen Wohnraum nimmt, finde ich das nicht in Ordnung. Und wenn wirklich darauf spekuliert wird, mit der Immobilie bei späterem Verkauf (aufgrund möglicher Mehrwertsteigerung) eine höhere Rendite zu erzielen, finde ich, ist es an der Zeit, dass sich der Staat nach 7 Jahren einschaltet und auch dort, anfängt für die Mehrwertsteigerung Steuern zu verlangen.   Eine Vergünstigung/ Anpassung finde ich als Teilnehmerin des Bahnverkehrs sehr gut. Allerdings bleibt dabei immer noch eine längere Anreise sprich Fahrtzeit zur Arbeit. Und es ändert auch nichts daran, dass das Hauptgeschehen immer noch im Ballungszentrum stattfindet. Weshalb es durchaus möglich ist, dass unter Abwägung eine höhere Miete eher in Kauf genommen wird als eine längere Anfahrt.
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Maren Ofenloch
31.10.2019 15:31
Selbstverständlich liegt das Problem im Wohnungsmarkt. Es gibt im Stadtzentrum, in der üblicherweise die Konzerne bzw Unternehmen ihren Standort haben, zu wenig Wohnungen bzw. zu wenig Platz für all die Menschen die dort gerne wohnen möchten. Und die Wohnungen die es dort bereits gibt, sind aufgrund der “guten Lage” auch sehr überteuert.   Ich verstehe, dass du das Bauen in den Randlagen fördern möchtest, um die angespannte Wohnlage im Zentrum zu entzerren. Dazu muss ich jedoch einwenden, dass den Landwirten dadurch wieder mögliche Agrarfläche genommen wird, was im Umkehrschluss bedeutet, dass entweder wieder mehr Lebensmittel importiert werden müssen oder allgemein einfach weniger Essen zur Verfügung steht…. Du sagst, dass du das Bauen durch Fördergelder (also Steuergelder) wieder anregen möchtest, andererseits soll der Zinsmarkt aber wieder erhöht werden, sodass die Menschen das Geld nicht in Bauen investieren sondern sicher bei den Banken, mit der Chance auf eine Rendite, anlegen sollen…. Was ist denn nun der Plan? Gelder zum Bauen zur Verfügung haben oder den Anreiz auf sparen wieder zu erhöhen?   Meiner Meinung nach sollte die Enteignung von Wohnungen /Häusern auch eher der letzte Schritt sein, aber was haben denn die (neuen) Eigentümer davon, wenn sich rund ums Haus nix tut ? Damit ist doch auch niemanden etwas geholfen? Für die meisten ist die Immobilie doch dann eher eine Last, anstatt dass sie sich drum kümmern. Und wenn die Immobilie nicht genutzt wird, bringt sie doch auch keinen wirtschaftlichen Nutzen (in Form von Mieteinnahmen).
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Herb Thomann
30.10.2019 12:38
Zu deinem 1. Lösungsvorschlag finde ich es schwierig eine Erhöhung der Fördergelder für den sozialen Wohnungsbau zu fordern. Eine Erhöhung dieser Mittel durch den Bund würden eine Mehrheit im Bundesrat und Bundestag erfordern. Hierbei bin ich mir nicht sicher ob dies mit der oft angepriesenen “schwarzen Null” vereinbar sein wird. Deinen 2. Vorschlag finde ich gut. Günstigere Bahntickets wären auch mit den vor kurzem verabschiedeten “Klimapaket” konform. Die im 3. Punkt angesprochene Reformierung des Baugesetztes finde ich ebenso als äußerst wichtig. Eine Zweckentfremdung von Wohnimmobilien zu vermeiden halte ich für problematisch. Wo zieht man hier die Grenze? Ist eine Vermietung über AirBNB unzulässig und das Nutzen als Ferienwohnung für Familie und Verwandte zulässig? Eine solche Unterscheidung könnte noch einige Probleme aufwerfen. Bzgl. der Enteignung stimme ich völlig zu und eine Stärkung des Wohneigentums finde ich persönlich auch ansprechend.
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Max Linß
24.10.2019 16:06
Du sprichst „effizientes Bauen“ an. Den Punkt finde ich gut und möchte ihn kurz ergänzen. Ein konkretes Mittel des effizientes Bauens, ist meines Erachtens die Nachverdichtung in Städten, d.h. die nachträgliche, dichtere Bebauung schon bebauter Flächen. Um dadurch die Lebensqualität der Stadt nicht (zu sehr) einzuschränken, in der Art das Bewohner krank oder depressiv würden, muss natürlich eine eine sinnvolle und qualitativ hochwertige Nachverdichtung geschehen. Zu deinem Punkt der „Entwertung des Geldes auf zinslosen Konten“ muss ich sagen, dass es natürlich sehr wünschenswert ist, dass sich die europäische Geldpolitik ändert. Mittlerweile leben wir seit 10 Jahren in einem Niedrig(st)zinsumfeld (siehe Nullzinspoitik der EZB). Leider vermute ich, dass wir bis mind. 2025 keine nennenswerten Zinssteigerungen erfahren werden. -Einerseits hat die designierte EZB-Chefin Christine Lagarde angekündigt die Geldpolitik von Mario Draghi fortzuführen und andererseits trübt sich die Konjunktur in der Eurozone wieder ein. Möglicherweise müssen wir uns sogar auf eine ewige Nullzinspolitik, ähnlich wie Japan, einstellen. Zu deinem Punkt: Sozialgelder und -wohnungen muss ich dir in Teilen widersprechen. Sozialwohnungen sorgen in meinen Augen schon dafür, dass einkommensschwächere Personen eine günstigere Unterkunft finden. Das Problem ist eben, dass es immer weniger sozialen Wohnraum gibt (1990: 2,87 Mio.; 2018: 1,15 Mio. Sozialwohnungen). So muss der soziale Wohnungsbau deutlicher stärker gefördert werden und vor allem sollte die Dauer der Belegungsbindung, welche stark zw. den Bundesländern variiert, auf mind. 30 Jahre angehoben werden. -Dies ist auch keine „dauerhafte“ Lösung, würde aber immerhin einer Generation helfen. Ähnlich wie du, sehe ich Enteignungen auch nicht als probates und gesellschaftlich mehrheitsfähiges Mittel. Enteignungen, wie in Berlin diskutiert, würden aber nicht den „normalen Bürger“ treffen, sondern Wohnungsgesellschaften, die mind. 3.000 Wohnungen besitzen.

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